IntSaab 2016: „Welcome to SAAB country!“

Von Thorsten Eckardt

Zum internationalen Saabtreffen hatte der Svenska Saabklubb in diesem Jahr eingeladen. Nach Norwegen im letzten Jahr ging es dieses Jahr wieder nach Skandinavien, und zwar ins Heimatland unserer geliebten Marke. Mit der IntSaab 2015 in Norwegen zu vergleichen, wäre allerdings schlichtweg unfair. Norwegen war seiner mehrtägigen Autowanderung über 835 Kilometer eine Ausnahme, die sich so nicht wiederholen wird. Eine IntSaab erstreckt sich traditionell über ein Wochenende von Freitag bis Sonntag, und so war es auch hier. Für mich kam zur IntSaab noch die Spannung hinzu, nur einen Tag vor Beginn der Veranstaltung auf einer abenteuerlichen Reise einen Saab 900 mit perfekt erhaltenem Toppola-Camper gekauft zu haben. Einzelheiten hierzu werde ich später berichten. Nur so viel: Dank Tino hat der Wagen TÜV und konnte bereits angemeldet werden.

Die IntSaab 2016 fand im gemütlichen Städtchen Vadstena direkt am Vätternsee statt. Die Organisatoren hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und für die Veranstaltung das Schloss Vadstena samt Innenhof und umliegender Wiesen gebucht. Ein tolles Ereignis, meisterhaft geplant und ausgeführt, mit Wohlfühlcharakter und Gastfreundlichkeit. Wer Saab so lebendig erlebt, kann eigentlich gar nicht glauben, dass unter dem Markennamen 200 Kilometer weiter westlich in Trollhättan keine Wagen mehr vom Band laufen.

Schon die Anmeldung zur IntSaab war eine Herausforderung: Kaum war das Anmeldeformular im Internet freigegeben, wurde die Anmeldung auch schon gestoppt, weil die maximale Teilnehmerzahl erreicht war. Die Schweden setzten alles daran, bei ihren Veranstaltungspartnern das Maxium herauszuholen, und so durften viele weitere – auch meine Wenigkeit – nachrücken, so dass am Ende fast 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren über 300 Saabs aus 19 Nationen nach Vadstena anreisten. Ach was, das sind ja nur die offiziellen Anmeldungen! Zahlreiche Fans rückten ohne Anmeldung an, um die Atmosphäre zu schnuppern, dabei zu sein, wunderschöne Fahrzeuge zu besichtigen und andere Saabisten zu treffen. Ein wunderbares Erlebnis!

Selbstverständlich habe ich – eingereiht in die anderen Vertreter der nationalen Clubs – auf der Bühne Grußworte der Saabfreunde Erftkreis (großenteils auf Schwedisch) ausgerichtet und die handgefertigte Kachel mit unserem 96 überreicht. Der schwedische Club dankte und bekräftigte, er würde sich stets über die Zusendung unseres Clubmagazins freuen.

Die samstägliche Ausfahrt führte die vielen Fahrzeuge nach Linköping, wo drei offizielle Stationen für die Teilnehmenden eingerichtet waren. Neben dem immer wieder faszinierenden Luftwaffenmuseum wurden wir zur Saab-Arena geführt, wo auf dem riesigen Parkplatz das Meet & Greet der Fahrer stattfand. In der Arena hatte das Saab-Museum einige besondere Exponate ausgestellt. Unter anderem lernte ich, dass Saab in den 1950er-Jahren versuchsweise auch mal Aluminiumboote baute. So eine kleine Nussschale mit Saab-Logo im Bug ist schon ein etwas seltsamer Anblick... Als weiteres Highlight gab es ein schwedisches Mittagessen im „Restaurang Terrassen“, der Kantine der Saab-Rüstungssparte in Linköping. Es ist der Ort, wo die Saab-Automobilgeschichte begann und wo 1947 der Saab 92 als Ergebnis der Ursaab-Studie präsentiert wurde. Dies passierte tatsächlich genau in den Räumen, wo heute das Restaurant untergebracht ist. Diese „heiligen“ Ort konnte besichtigt werden, viel interessanter waren allerdings die aus demselben Anlass draußen vor der Tür ausgestellten, wunderschön erhaltenen Saab 92.

Am Freitagabend wurde auf Schloss Vadstena gegrillt, Samstag speisten wir etwas edler, bevor die Schweden-Band das Zelt rockte. Und am Sonntag durfte der Teilemarkt nicht fehlen, wo ich erste Teile für den frisch erworbenen 900 kaufen konnte. Alles in allem ein ausgesprochen rundes Ereignis, wofür sich die Anfahrt in mein europäisches Lieblingsland allemal gelohnt hat.

Bildunterschriften:

01: Vadstena Schloss bot bei bestem Wetter eine wunderschöne Kulisse für außerordentliche Autos.

02: Ein großes Areal auf dem Campingplatz war ausschließlich für Saab reserviert.

03: Vor und in der Saab-Arena in Linköping war ordentlich was los.

04: Viel Interesse galt der Saab 92 Ausstellung genau vor dem Gebäude, wo das Modell im Jahr 1947 erstmals den Saab-Mitarbeitern vorgestellt wurde.

05: Wunderschöne 92, noch ohne Kofferraum, erinnern im Profil an ihr Vorbild, den Ursaab.

06: Der Zustand solch alter Fahrzeuge lässt immer wieder staunen. Gerade in Skandinavien fahren noch sehr viele von Ihnen von Oldtimer-Treff zu Oldtimer-Treff.

07: Suchbild auf dem Parkplatz bei Saab in Linköping: Wo ist er denn, mein frisch gekaufter Toppola?

08: Wachsame Einweiser des Svenska Saabklubb ließen den ebenfalls kirschroten 900 mit Toppola neben meinem parken, wodurch eine besonders schicke Fotoserie möglich wurde.

09: Nur einer von vielen Eindrücken im Luftwaffenmuseum, wo wenige Stunden, ja nicht mal ein ganzer Tag ausreicht, um hier alles zu besichtigen.

10: Dem Svenska Saabklubb habe ich für die Organisation der IntSaab 2016 gedankt und zum 40-jährigen Clubjubiläum gratuliert. Hier überreiche ich gerade die handgefertigte Kachel mit unserem 96 als Motiv.

11: Die deutschen Teilnehmer der IntSaab 2015 in Norwegen fanden sich auf dem Campingplatz in Vadstena und wiederholten zum Abschied das bereits im Vorjahr praktizierte Teamfoto.