Impressionen 40. Troll-Rallye auf Aufkleber klicken !

Mit der 40. Troll-Rallye durch das Sauerland

25 Augenpaare tasteten intensivst den Horizont und die Umgebung ähnlich einem Bodenradar ab – Befanden sie sich auf der Suche nach 12 Fotos von Örtlichkeiten, denen die Teilnehmer auf der Strecke der diesjährigen Troll-Rallye begegnen sollten.

Ulla und Rafy hatten sich im Vorfeld der Veranstaltung zu einer Bildersuchfahrt entschieden, um eine stressfreie Troll-Rallye zu planen, mit dem Schwerpunkt auf die landschaftlichen Schönheiten des Sauerlandes zu legen. Sollten die Örtlichkeiten der Fotos gefunden werden, gab es jeweils eine Frage zu beantworten. Die Streckenbeschreibung wurde nicht mittels den sogenannten Chinesenzeichen durchgeführt, sondern erfolgte durch frei formulierte Beschreibungen und summierte sich, sehr groß geschrieben und gedruckt, auf 3 DIN A4 Seiten mit knapp 30 Richtungsänderungen. Pünktlich um 11:00 Uhr erfolgte auf dem Gelände des Strandparks am nördlichen Ufer der Möhnetalsperre der Start, in Rufweite des Hotels Haus Griese in Körbecke.

Nach dem Verlassen der Zufahrtsstraße zum Uferbereich, verlief die Strecke wenige Kilometer parallel zum Seeufer und führte anschließend durch eine Stark bewaldete Hügellandschaft , kurvenreich bergauf und bergab. Der morgendliche Regenschauer war inzwischen beendet, die Sonne ließ sich blicken und die Natur präsentierte sich frisch gereinigt und wohl temperiert. Idealste Voraussetzungen für eine schöne Ausfahrt, ohne großes Verkehrsaufkommen durch zahlreiche Motorradausflügler. Ulla´s Schreckgespenst von drängelnden und rücksichtlos überholenden Motorradgruppen war verflogen, ihnen war wohl am frühen Samstagmorgen das Wetter zu schlecht. Bereits jetzt konnten wir zwei Fotos zuordnen und problemlos die entsprechenden Fragen beantworten, eine Elchplastik an einem Hauseingang wurde von uns gefunden und die Frage nach der dazugehörigen Anschrift beantwortet, ebenso die kleine, romantisch gelegene Marien-Kapelle in Neuhaus. Unsere anfängliche Nervosität vor dem mehr oder weniger Unbekanntem, verschwand. Wir wurden ruhiger, denn Ulla´s und Rafy´s Konzept funktionierte. Liway konnte sich ganz auf die Bildersuche konzentrieren und die Umgebung im Blick halten. Die Altstadt von Arnsberg wurde erreicht und über das Kopfsteinflaster des Neumarktes und die Durchfahrt durch das letzte verbliebene Tor der Stadtbefestigung wurde die Stadt steil bergab verlassen. Das Stadttor war natürlich ebenfalls Bestandteil des Rallye-Fotoalbums. Wir überquerten die Ruhr und die Streckenführung wendete in südliche Richtung Den Sorpesee kreuzten wir am Amecker Damm, jedenfalls sahen wir ein entsprechendes Hinweisschild. Die Hälfte der weiterhin sehr kurzweiligen Strecke über 120 km wurde erreicht. In Balve wurden wir an der Louisenhütte , zu Kaffee und Kuchen und einer Sonderprüfung mit dem Titel „Slow-Race“ erwartet. Die Luisenhütte ist wohl die älteste vollständig erhaltene Hochofenanlage Deutschlands mit einer langjährigen Geschichte, die bis in das Jahr 1748 zurückreicht. Weiterhin konnten wir tolles Wetter notieren und im Außenbereich der Gastronomie fanden wir alle Platz. Die ersten Erlebnisse wurden ausgetauscht. Besonders von einer Polizeikontrolle an Foto 7 der Streckenbeschreibung, wo eine sehr freundliche Polizistin ihre Hilfe anbieten wollte, als wir nach der Antwort zur Frage etwas hilflos umherirrten. Willem wäre gerne im Erdboden versunken, als sie ihre Frage nach unserem Tun stellte und den Begriff Rallye ins Gespräch brachte. Nach dem stärkenden Kaffee und einem Stück Apfelstreusel fand das "Slow-Race" statt. Eine Strecke von 2 Metern sollte möglichst langsam durchfahren werden. Die Ergebnisse differierten von 0,64 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit für den Schnellsten, bis zu 0,20 km/h für den langsamsten Teilnehmer. Ein besonders empfindlicher linker Fuß, für Bremse oder Kupplung war gefordert. Am Abend stellte sich heraus, dass diese Sonderprüfung über Sieg oder Niederlage entscheiden sollte. Die Strecke wendete sich jetzt eindeutig in nördlicher Richtung. Vorbei an Menden in Richtung Wickede Ruhr. Weiterhin bewegte sich der Rallye-Tross über kurvenreiche Sträßchen. Begleitet von Schatten spendenden Wäldern. Am Flughafen Arnsberg-Menden fanden wir das nächste Foto unseres Streckenalbums. Inzwischen wurde die Bilderauswahl immer überschaubarer. Die B7 erreichten wir und die letzten 20 kilometer folgten wir dem nördlichen Ufer des Möhnesees zurück zum Startort vor dem Hotel Haus Griese. Entspannte Teilnehmer, freundliche Gesichter viel Gute Laune trafen wir. Keine Teamstreitigkeiten, wurden bekannt, keine wilden Franzereien der Beifahrer/innen waren nötig, nur Andrea und Andreas aus Göhra bei Leipzig mussten den Getriebedefekt ihres 96 beklagen und wurden von Rafy ins Ziel eingeschleppt. Sonst gab es keine „Verluste“ unter den angereisten Teilnehmern. die wieder sehr lange Anreisen auf sich nahmen. Herausstellen wollen wir einige rekordverdächtige Entfernungen unserer Gäste. Traudl und Peter besuchten uns zum wiederholten Mal aus Völs in Österreich und legten über 700 km auf dem Weg an den Möhnesee zurück, für Claudia und Heinz aus Dinhard in der Schweiz summierten sich die Anreisekilometer auf über 600, wie auch für Sonja, Thomas und Tristan. Dagegen machten sich die knapp 200 Kilometer aus dem Rheinland verhältnismäßig bescheiden aus, noch günstiger war die Anreise für Gabi und Martin aus Warstein, oder für Marion und Jürgen F. aus Körbecke, die fußläufig den Startort erreicht hätten. Über 400 km nahmen wieder Gesche und Holger mit Naomi unter die Räder, wobei sich die Fahrt im Sonett für Vater und Tochter als ziemlich strapaziöse Belastung für´s Gehör entpuppen sollte. Aber wir denken, dass sich alle Teilnehmer gerne auf den Weg gemacht haben, denn keine Misstöne erreichten die Organisatoren. Im Gegenteil, selbst nach einigen Stunden und Tagen Abstand bestand Jürgen F. auf die Mitgliedschaft bei den Saab Freunden Erftkreis, es scheint Gefallen zu haben, denn auch Kalle aus Nürnberg "legalisierte" inzwischen den Erhalt der einen oder anderen "96" durch den Beitritt im Club. Über beide neuen Mitglieder freuen wir uns ganz besonders.

Lecker wurde der Troll-Rallye- Abend fortgesetzt. Die Küchenbrigade des Hauses Griese zeigte sich sehr kreativ und leistete mit dem Büffet aus 4 Hauptspeisen, Suppe und verschiedenen Nachspeisen ganze Arbeit. Entsprechend locker und gut gelaunt setzten wir den Abend mit der Siegerehrung fort. Nachdem die Urkunden unterschrieben und verteilt waren, gingen die kleinen Pokale an die platzierten Teams, An Hans und Andi, die sich als 3. Sieger freuen durften. Zweite Sieger wurden Liway und Willem. Den Gesamtsieg feierten Thorsten und Ralf im 900 Toppola, sie erhielten auch die inzwischen monströsen Wanderpokale für den Sieg in der clubinternen Wertung, auf denen sich die Troll-Rally-Sieger seit Beginn ablesen lassen.

Wir blicken auf ein besonders harmonisches Sommerwochenende zurück, danken ganz herzlich Ulla und Rafael für die überragende Troll-Rallye-Organisation und schließen gerne das Hotel Haus Griese und sein Team mit ein. Das Hotel, werden wir gerne weiter empfehlen und bei anderer Gelegenheit bestimmt erneut besuchen. Herzlichen Dank.

Text: willem

Fotos+© Jürgen F.